Einzelhund, Team oder Rudel ?

 

Ich gebe zu, der Gedanke ist für den "neu-Hundehalter" erst einmal gewöhnungsbedürftig.

Mehr als 1 Hund ? Reicht einer nicht völlig? Das liest man doch auch in allen gängigen Hunderatgebern....

Beim Einstieg in die Welt der Hunde und beim ersten eigenen Hund sollte man auch immer einem Einzelhund den Vorzug geben, denn viel Neues und Ungewohntes kommt auf den künftigen Hundehalter bei Erziehung und Training zu. Das doppelt sich natürlich bei einem Team, grade wenn es aus zwei Welpen besteht.

 

Dennoch - können wir Menschen auf Dauer dem Hund als Rudelpartner genügen?
Schaut man einmal bei anderen Haus- und Hoftieren, dann stellt man sehr schnell fest, dass von Einzelhaltung eines Rudel-/Herdentieres immer abgeraten wird.
Selbst bei Katzen, die ja Einzelgänger sind, wird zunehmend gefordert, mindestens ein Pärchen zu halten, damit genügend sozialer Kontakt gewährleistet ist.


Gleiches findet man bei Hamstern, Kaninchen, Fischen ( man denke an den einsamen Goldfisch im Glas) und auch Pferden, Schafen und Ziegen.
Niemand käme auf die Idee, ein Fohlen mit 6 Monaten von der Mutter zu trennen und allein auf der Terrasse mit Auslauf aufzuziehen - egal wieviel Menschenkontakt es hat. Selbst wenn es frei in Wohnzimmer und Küche dürfte - es wäre einfach nicht artgerecht.
Ein Mensch ist eben kein Fohlen und spielt und verhält sich auch nicht wie eins.

 

Gleiches gilt im Prinzip auch für Hunde. Wer je Hunde als Team oder Rudel in ihrem sozialen Kontakt beobachtet hat, stellt ganz schnell fest, dass man ein Mensch einen anderen Hund nicht ersetzen kann und egal wie sehr man seinen Liebling liebt, es hilft am Ende nicht darüber weg.
Auch regelmäßiger Hundekontakt bei Spaziergängen und auf dem Hundeplatz ist nur ein magerer Ersatz für eine echte Hundefamilie.
Rennen, spielen, zergeln, raufen und auch kuscheln macht einfach im vertrauten Team oder Rudel viel mehr Spaß als allein oder mit dem Menschen.

Stirbt in einem Team ein Hund, dann trauert meist der andere Hund stark und läßt sich auch von seinem Menschen kaum aus der Trauer reißen. Erst mit dem Einzug eines neuen Teampartners ist die Hundewelt wieder in Ordnung.

 

Bei kaum einer anderen Rasse geht der Trend so sehr zum Zweit- und Dritthund, wie beim Mini American. Es scheint fast, als würden sie ihre Menschen ein wenig süchtig machen...

 

Doch auch ohne Sucht sollte der künftige Hundehalter darüber nachdenken, nach angemessener Erziehung des Ersthundes den Schritt zum zweiten Hund zu wagen und damit das Hundeglück perfekt machen.